Library, Lagerfeuer und die 3 Capes

Nachdem wir unseren Roadtrip auf der Great Ocean Road beendet hatten, haben wir es wieder etwas ruhiger angehen lassen. Den Nachmittag, an dem wir in Warrnambool angekommen waren, haben wir mit Eis und Frozen Coke im McDonald’s verbracht, weil es dort Steckdosen gab und wir ein paar sinnvolle Sachen machen konnten. Zum Beispiel Jobsuche.
Am Abend sind wir dann noch einkaufen und danach eine Stunde zum Narrawong State Forest gefahren, wo wir die Nacht auf dem kostenlosen Campingplatz verbringen wollten. Der Platz hat uns sehr gut gefallen und weil es sogar mal wieder fire pits gab und es auch erlaubt war Feuer anzuzünden (in den bisherigen Regionen war immer ein total fire ban aufgrund der Waldbrandgefahr verhängt), haben wir uns ein gemütliches kleines Lagerfeuer machen können. Dabei haben wir Wein getrunken und den tollen Sternenhimmel durch die Bäume bewundert. Idyllisches Campingleben!

Am nächsten Tag, dem ersten März, sind wir erst spät gegen halb 10 aufgestanden. Nach einem Frühstück ging es dann in die Stadt Portland, in der wir zuerst das Visitor Information Centre aufgesucht haben. Dieses liegt direkt am Hafen und die Frau im Info Centre hat uns erzählt, dass Portland einen sehr geschäftigen Hafen hat. Außer den riesigen Haufen Holzstämmen und Holzschnipseln, die uns vorher schon aufgefallen sind, werden je nach Saison auch andere organische Materialien verschifft. Ziemlich beeindruckendes Industrieungetüm.

Als nächstes sind wir zur Library gefahren und haben dort GNTM angeschaut. Gegen halb 4 haben wir dann in einem kleinen Park unsere Wrapreste verspätet zu Mittag gegessen. Danach ging es einkaufen und dann zurück zu dem Campingplatz vom Vortag. Auf dem Weg dorthin haben wir etwas Feuerholz gesammelt, aber trotzdem musste der Andi wie gestern nochmal losziehen und ein bisschen mehr holen. Das Feuer sollte schließlich länger als eine halbe Stunde brennen.

Auf dem Campingplatz war heute mehr los als gestern, aber wir konnten uns noch einen Platz an einem fire pit sichern. Nachdem das Bett hergerichtet war, haben wir das Feuer angezündet und unser Abendessen zubereitet. Es gab Cocktail-Frankfurts, Brot und Tzatziki, wobei wir die Würstchen über dem Feuer an Stöcken gebraten haben. Das war echt lecker und ein tolles Lagerfeuer-Feeling! Als Nachspeise gab es Marshmallows mit Schokolade und Keksen für den Andi und Weintrauben mit Schokolade für mich. Die Weintrauben kosten hier inzwischen keine 10$ mehr aufs Kilo wie vor ein paar Wochen noch, sondern nur noch 4$, weil Saison ist. Und da ich die Weintraubensaison in Deutschland ja verpasst habe, freu ich mich jetzt umso mehr auf das leckere Obst!

Als wir so am Feuer saßen, hab ich dem Andi von der Story meines neuen Buches und von GNTM erzählt. Zeit hatte keine Bedeutung mehr und wir haben den Abend richtig genossen. Gegen halb 12 haben wir das Feuer ausgehen lassen, haben Zähne geputzt, aufgeräumt und sind dann ins Bett. Mann haben wir vielleicht nach Rauch gestunken!! :D

Am nächsten Tag haben wir wieder etwas ausgeschlafen und sind erst um 10 aufgestanden. Das Wetter war heute deutlich kühler, wobei das aber vom Wetterbericht angekündigt war. Außerdem hatte es immer noch über 20°C, sodass es halb so schlimm war.

Um 12 haben wir dann den Campingplatz verlassen und sind nach Portland reingefahren. Nachdem wir eingekauft hatten, haben wir in dem gleichen Park wie gestern zu Mittag gegessen. Danach hieß es: Erkundungstour! Portland liegt an einer bestimmten Stelle der Küste, an der sich drei Capes ins Meer erstrecken und wir sind dort ein bisschen rumgefahren. Das erste und östlichste Cape heißt Point Danger und das haben wir nur von einem Lookout aus gesehen. Hinfahren hätte sich nicht gelohnt. Vor allem, weil wir schon vom Lookout aus gesehen haben, dass die Hauptattraktion des Capes Windräder waren. Auch später auf den anderen Capes gab es Windräder und wir haben sogar ein Schild gesehen, das Touren durch den Windpark anbietet. In Australien, wo erneuerbare Energien noch was ganz neues sind, werden die Windparks richtig gehypt. Auf unserer Fahrt an der Küste in den letzten Tagen haben wir sogar schon extra Lookouts für ein Windrad gesehen. Verrückt :D Hoffentlich wird auch in Australien ein Windrad bald nichts besonderes mehr sein.

Das zweite Cape war das Cape Nelson und dort haben wir uns den Yellow Rock am Strand sowie die Nelson Lightstation angeschaut. Leider war es ziemlich windig und kalt, sodass wir beim Yellow Rock nicht zum Strand runtergelaufen sind. Der Leuchtturm war dann ganz hübsch, aber an sich nichts besonderes.

Das letzte Cape hieß Cape Bridgewater und dort gab es etwas mehr zu sehen. Die erste Station, eine Seal Colony, haben wir leider nicht gefunden, weil es die Straße, die wir laut Google Maps fahren sollten, schlicht und einfach nicht gab. Als Alternative hätten wir einen 3km Walk dorthin machen können, aber so wichtig waren uns die Seehunde dann auch nicht. Unsere richtige erste Station war dann das Blowhole an einem Whale Watching-Lookout. Leider war zu wenig Wellengang für das Blowhole und auch Wale haben wir nicht gesehen. Im Prinzip ist gerade keine Walsaison, aber anscheinend gibt es in der dortigen Discovery Bay ganzjährig Blauwale zu sehen. Allerdings sieht man die Fontäne eines Wals wohl nur, wenn man Glück hat.

Nach dem Lookout sind wir noch zum Petrified Forrest gegangen, der nur ein paar hundert Meter vom Blowhole entfernt lag. Wie der Name vermuten mag, war das aber kein versteinerter Wald, sondern Sandsteinröhren, die durch das Einsickern von Wasser entstanden sind. Sah aber schon etwas aus wie aus einer anderen Welt.

Nach dem Petrified Forrest dachten wir, dass wir das Cape Bridewater abgehakt haben, sind dann aber auf der Heimfahrt noch an einer Hügelkette vorbeigekommen, in denen es ziemlich coole Höhlen zu sehen gab. Also sind wir nochmal ausgestiegen und zu der einen Höhle hochgelaufen, die man von Nahem anschauen konnte. Sah irgendwie echt gruselig aus! Aber auch faszinierend.

Nach den Höhlen waren wir aber wirklich mit unserem Ausflug fertig und wir haben unsere Reise fortgesetzt. Als Übernachtungsplatz hatten wir uns diesmal einen recht günstigen Caravan Park in Mount Gambier ausgesucht (25$ die Nacht), zu dem wir noch 1,25 Stunden hinfahren mussten. Auf dieser Fahrt haben wir die Grenze nach South Australia überquert und befinden uns jetzt somit mal wieder in einer anderen Zeitzone. Eine halbe Stunde näher an Europa, sodass wir nur noch 9,5 Stunden voraus sind.

Auf dem Central Caravan Park angekommen haben wir erstmal 2 Maschinen Wäsche gewaschen und getrocknet. Zum Abendessen haben wir mal wieder leckere Spaghetti Carbonara gemacht und dafür prompt ein Kompliment von einer italienischen Familie bekommen, die zeitgleich mit uns gekocht hat. Das hört man doch gern!


Nach dem Abendessen hab ich noch einen Blogeintrag hochgeladen und dann sind wir ins Bett gegangen. War doch recht frisch das Wetter, mal gucken, wie es die nächsten Tage wird!

Campen im Narrawong State Forrest

Ein bisschen Bilder sortieren mit Kaengurus gleich nebenan

Andi am Lagerfeuer

Wuerstel grillen - mhhh

Aussicht zum Point Danger links und dem Cape Nelson rechts

Windpark auf den Felsen

Treppe zum Yellow Rock

Beim Leuchtturm am Cape Nelson

Huepf Huepf

Sprung vorm Leuchtturm

Raue Kuestenlandschaft vor dem Leuchtturm

Cape Nelson Lightstation

Wir vor dem Leuchtturm

Weg zum Petrified Forrest

Die ersten seltsamen Felsen

Der Petrified Forrest (das Windrad im Hintergrund macht die Stimmung etwas kaputt)

Wir vorm Petrified Forrest

Klippe mit Meer

Selstsame Gesteine

Der Weg zurueck durch die Mondlandschaft

Aussicht vom Wallookout

Riesige Hoehle

Andi in der Hoehle

Blick nach draussen


Wir in der Hoehle
Ich in der Hoehle

Die anderen, kleineren Hoehlen am Huegel


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