Ein paar Tage an der Lakes Coast

Es war eine schöne Abwechslung, vom Landesinneren wieder an der Küste zu sein, auch wenn uns die Temperatur hier auf der südlichen Seite Australiens nicht ganz so gefiel. Man merkte schon, dass man sich in einer gemäßigten Klimazone aufhielt.

Lakes Entrance, unser erstes Ziel an der Küste, bezeichnet den Beginn des Gippsland Lakes Coastal Park, der sich nach Westen erstreckt und der aufgrund der vielen Salzwasserseen hinter einer schützenden Sanddünenreihe so heißt. Im Sommer ist die Region ein beliebtes Urlaubsziel. Wir befinden uns jetzt mit dem 12.02. schon eher am Ende der Saison.

Da wir immer noch recht fertig von unserer Wanderung waren und das Wetter sowieso nicht für Ausflüge geeignet war, sind wir in Lakes Entrance direkt zum McDonalds gefahren und haben dort das Internet genutzt. Es war Sonntag und eine Library hatte leider nicht offen. Wir haben ein bisschen an unseren CVs und der Fortführung unseres Untermietvertrags gearbeitet. Danach sind wir zum Campground Log Crossing im Colquhoun Regional Park gefahren. Das waren nur 15 Minuten von Lakes Entrance und der Wald war ganz hübsch. Außer uns war nur ein anderes Auto auf dem Campingspot, aber das war nur gut, weil wir dann mehr Privatsphäre hatten. Unser Abendessen bestand aus Gemüserisotto, das wir während dem Film „Blackhut“ verspeist haben. Leider war der Akku vom Tablet irgendwann leer und wir mussten den Film abbrechen. Also ging es früh ins Bett.
Am nächsten Tag hatten wir den Wecker eigentlich um 8:30 Uhr gestellt, aber keine Lust gehabt aufzustehen. Deshalb lagen wir bis 11 im Bett, Andi hat gedöst und ich hab gelesen (hab zur Zeit wieder ein spannendes Buch). Danach gab es Frühstück und dann sind wir in die Library von Lakes Entrance gefahren. Dort haben wir an unseren australischen Lebensläufen (den CVs) gearbeitet und wollten etwas Germany’s Next Topmodel gucken, aber dafür war das WLAN leider zu schlecht. Die neue Staffel hat ja jetzt wieder angefangen und natürlich lasse ich mir das auch in Australien nicht entgehen :D

Als die Bücherei um 5 geschlossen hat, haben wir kurz unsere Risottoreste gegessen und sind dann ins Nachbargebäude, den McDonalds, gegangen und haben dort im besseren Wifi GNTM geguckt. Dazu gab es einen Milchshake, Popcornchicken und einen Wrap. Um 7 sind wir wieder auf den Campingplatz vom Vortag gefahren, wobei heute deutlich mehr los war. Wir haben aber trotzdem noch locker einen guten Platz bekommen, ein bisschen Karten gespielt und uns dann ein Abendessen aus Instant Nudeln, Brot und Crackern zubereitet. Viel Hunger hatten wir nicht, weil wir ja kurz zuvor das Risotto und das McDonald’s-Zeug gegessen hatten. Im Bett haben wir schließlich unseren Film vom Vortag fertig geguckt und dann geschlafen.

Der nächste Tag war Valentinstag, der 14. Februar. Wir hatten aber nichts besonderes geplant. Unser Wecker ging wie immer um 8:30 Uhr und wir haben normal gefrühstückt. Beim Zusammenpacken eines Campingstuhls ist der Andi dann von irgendwas in die Hand gestochen worden, das er nur als lang und schwarz identifizieren konnte. Es hat ihm sehr wehgetan und die Stelle ist angeschwollen, sodass wir schleunigst unser restliches Zeug eingepackt haben und zum Medical Centre in Bairnsdale gerast sind. Nach der halbstündigen Fahrt dorthin hat sich der Stich schon besser angefühlt und wir waren uns einigermaßen sicher, dass es nichts tödliches war. Zur Sicherheit haben wir die Frau hinter der Rezeption des Medical Centre gefragt und die war sehr nett und meinte, dass es höchstwahrscheinlich eine Bull Ant war. Davon gibt es mehrere Arten in Australien, sie können bis 4cm groß werden und ihre Stiche tun ungefähr so weh wie ein Wespenstich. Falls sich der Andi aber schwindlig oder schlecht fühlt und es eventuell doch ein Spinnenbiss war, sollen wir lieber in die Notaufnahme vom Krankenhaus fahren. Dort könnten sie helfen. Da es dem Andi inzwischen aber wieder besser ging und wir uns nach dem Googlen der Riesenameise etwas beruhigt haben, sind wir nicht zum Hospital gefahren. Der Stich hat dann noch 1-2 Tage weh getan und eine Rötung war sogar noch länger sichtbar, aber es haben sich keine Spätfolgen eingestellt, sodass es wohl tatsächlich eine dieser Bull Ants war. Auf die werden wir in Zukunft auf jeden Fall achten!

Nach dem aufregenden Morgen sind wir zur Library in Bairnsdale gefahren. Dort haben wir unsere Untermietvertragsverlängerung fertig gemacht und gedruckt sowie unsere CVs fertiggestellt. Mittags sind wir zum Subway rübergegangen und haben auch dem Visitor Centre einen kurzen Besuch abgestattet. Auf Empfehlung haben wir danach einen kurzen Blick in die St. Mary’s Church geworfen, die wirklich hübsch gestaltet war. Nach einem kleinen Abstecher zur Post und zum Woolies ging es zurück in die Library. Am Abend haben wir uns dann nochmal in einen McDonald’s reingesetzt und die erste Folge GNTM fertig geschaut. Das dauert ja doch immer ungefähr 2 Stunden.
Danach ging es nochmal zu unserem bekannten Campingplatz im Wald, wo es zum Abendessen TK-Frühlingsrollen gab. Es war ziemlich kalt, weshalb wir froh waren, nicht draußen kochen zu müssen und die Frühlingsrollen einfach im Topf aufwärmen konnten während wir eine Folge geguckt haben.
Am nächsten Tag wollten wir mal wieder was unternehmen und haben uns den Wecker extra um 7:30 Uhr gestellt, aber dann war es immer noch so mega kalt draußen (9°C laut meinem Handy), dass wir nicht unter den Decken hervorkriechen wollten. Erst gegen 9 haben wir uns rausgetraut, als die Sonne schon etwas durch die Bäume kam und Wärme gespendet hat.

Nach dem Frühstück sind wir wieder nach Bairnsdale gefahren und haben dort ein bisschen geshoppt. Einen Pulli und eine kuschlig warme Jogginghose für den Andi, ein Top und einen BH für mich (nur 19$ zusammen!), ein paar Lebensmittel und am Ende noch unsere eine Gasflasche auffüllen lassen. Danach gab es ein Mittagessen aus Sandwiches am Eagle Point Lookout, wo wir zwar einen schönen Tisch zum Essen, aber nicht wirklich eine Aussicht gefunden haben. Eigentlich dachten wir, dass man von dort die Silt Jetties sieht, die größten Silt Jetties der Welt. Das sind so ganz lange, natürlich aus Erde und Sand geformte Stege ins Wasser. Haben wir leider nicht wirklich erkannt. Aber zumindest das Wetter war inzwischen etwas wärmer geworden!

Nach dem Essen ging es in den kleinen Ort Paynesville, wo wir geparkt haben und dann zur für Fußgänger kostenlosen Fähre nach Raymond Island gelaufen sind. Diese kleine Insel liegt mitten im Gippsland Lakes Coastal Park und das besondere an ihr ist, dass es dort haufenweise Koalas gibt. Es wurde extra ein Koala Walk installiert, auf dem die Chancen, einen Koala zu sehen, quasi bei 100% liegen. Diesen Walk haben wir gemacht und wir haben 21 Koalas in den Bäumen gezählt. Und das alles in freier Wildbahn! Schon ziemlich cool. Der Walk an sich war auch sehr hübsch und die Insel wirklich idyllisch. Nach dem Spaziergang haben wir uns noch für einige Zeit ans Wasser gelegt, gechillt und unsere Füße abgekühlt. Um halb 6 sind wir mit der Fähre wieder aufs Festland gefahren und dort direkt zu einer kostenlosen, heißen Dusche am Strand.

Bevor wir uns zu unserem Nachtlager aufmachen konnten, mussten wir nochmal kurz zu einem Supermarkt, weil wir vergessen hatten Nudeln zu kaufen und auch keine mehr auf Lager hatten. Wahnsinn, dass das mal passieren könnte! Nachdem die Nudeln besorgt waren, sind wir zu einer Rest Area am Princes Highway gefahren und haben dort Abendessen gemacht. Eigentlich wollten wir zu einem anderen Campingplatz, aber die Fahrt dorthin war noch so weit, dass es schon dunkel geworden wäre. Deshalb haben wir uns umentschieden. Gott sei Dank kam während wir grade am essen waren auch noch ein anderes Pärchen auf die Rest Area und hat ihr Zelt aufgebaut. Vorher waren wir nämlich allein und da hätten wir durchaus Sicherheitsbedenken gehabt!

Der folgende Tag war wieder sonnig und nach dem Frühstück haben wir unser Auto ein bisschen aufgefrischt. Ein bisschen Steering Fluid nachgießen, Scheibenwischerwasser auffüllen und die quietschende Kofferraumklappe ölen. Danach ging es nach Sale, einer weiteren Stadt an der Gippsland Lakes Coast. Dort haben wir erst das Visitor Centre und dann 1,5 Stunden die Library besucht, bevor wir um halb 2 im botanischen Garten Mittag gegessen haben. Der Garten war nicht wirklich botanisch, sondern eher ein hübscher Park, und der benachbarte See hatte ziemlich hässliches Wasser.

Nachmittags haben wir dann eingekauft, einen Blick auf die echt witzige Swing Bridge geworfen, und sind schließlich nach Seaspray am 90 Mile Beach weitergefahren. Dort wollten wir eigentlich baden gehen, weil der Strand an dieser Stelle patroulliert wird, aber als wir dort ankamen war es schon 5 Uhr und keine Menschenseele war am Strand zu sehen. Da es wegen des Windes sowieso zu kalt zum Baden war, sind wir einfach zum kostenlosen C18 Campground am 90 Mile Beach gefahren. Entlang des Strandes gibt es viele Campspots und der C18 war einer mit einer Toilette.
Der Campground lag direkt hinter der großen Düne, die Strand und Land voneinander trennte und hat uns sehr gut gefallen. Vor dem Essen haben wir uns nochmal an den Strand gelegt, ich hab gelesen und wir haben ein paar Fotos gemacht. Die Unendlichkeit des Strandes in beide Richtungen hat mich sehr an Fraser Island erinnert.


Mit dem Besuch des 90 Mile Beach war unsere Erkundung der Lakes Coast abgeschlossen und am nächsten Tag ging die Reise weiter nach Westen. Auch wenn wir hauptsächlich die Büchereien der Städte gesehen haben und das Wetter nicht immer mitgespielt hat, hat uns die Region doch recht gut gefallen :)

Blick ueber die Salzseen bei Lakes Entrance

Sonnenstrahlen durch die Wolken

Panorama ueber die Wasserlandschaft

Nochmal ein Panorama

Selfie

St Mary's Church in Bairnsdale

Innenraum der Kirche

Sehr schoen gestaltet

Huebsches Fenster und Deckenmalerei

Aussicht vom Eagle Point Lookout in die Richtung der Silt Jetties

Sandwiches zu Mittag an einem Picknicktisch

Weg zur Faehre in Paynesville

Auf der Faehre schon mal ueber den Koala Walk informieren

Andi auf der Faehre

Qualle im Wasser

Ich als Koala

Mal den Weg auf der Karte anschauen

Los geht der Koala Trail

Der erste Koala ist schnell gespottet

Noch einer sitzt typischerweise in einer Astgabel

Ein aktiveres Exemplar

Der hier ist noch halb ein Baby

Gemuetlich auf einem Ast abhaengen

Andi fotografiert einen Koala

Koalas im Baum

Hinter den Blaettern halb versteckt

Wer findet den Koala?

Handtuecher ausbreiten am Wasser

Selfie waehrend des Koala Walks

Nettes Abendessen auf der Rest Area

Kleiner Spaziergang durch den botanischen Garten in Sales

See mit haesslichem Wasser

Huebsches Blumenbeet

Kaempfende Voegel

Muttervogel mit Babys

Wir vor der Swing Bridge

Die Vorrichtung in der Mitte zum Drehen der Bruecke

Andi geht ueber die Bruecke

Blick auf den Fluss von der Swing Bridge

Unser Campingspot am Abend am 90 Mile Beach

Unendlicher Strand

Andi windgeschuetzt vor der Duene am Strand

Spaziergang am Strand

Blick auf den Ozean

War schon ein schoener Strand!

Etwas unscharfes Portraet

Andi huepft

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