Melbourne Zoo und Abschied von Australien

Mai 21, 2017

Melbourne Zoo und Abschied von Australien

Am Mittwoch, dem Tag vor unserer Abreise aus Australien, wollten wir nochmal was schönes machen und sind deswegen in den Zoo gefahren. Ich wollte unbedingt nochmal einen Koala sehen, weil es die bei uns in den Zoos ja überhaupt nicht gibt (im Gegensatz zu Kängurus).

Wir sind vormittags losgefahren und dann gegen halb 11 am Zoo angekommen. War etwas später als geplant, aber wir haben morgens noch schnell ein letztes Mal gewaschen und wir wussten nicht wie lang die Waschmaschine läuft bzw. mussten wir dann noch das Zeug aufhängen etc. Hat aber trotzdem gepasst.

Der Eintritt in den Zoo war 25$ pro Person Studentenpreis. Den normalen Preis von 32$ fand ich ziemlich viel, aber so war’s ok. Auf unserer Map haben wir gleich mal die Zeiten der Tierpräsentationen studiert und uns eine Route durch den Zoo überlegt. So riesig war der Gott sei Dank nicht und es war kein Problem öfter mal hin und her zu laufen. Als erstes ging es gleich zur Koalapräsentation. Die Frau dort hat die Bewohner des Geheges vorgestellt und ein paar allgemeine Sachen zu Koalas erzählt. Das Weibchen Lilly sah wirklich knuffig aus und war auf ihrem Ast ein perfektes Fotomotiv.

Nach den Koalas ging es einmal durch den australischen Teil, dann an Affen und Landschildkröten vorbei zu den Gehegen der Wassertiere, wo wir eine Seehundshow angeschaut haben. Die Trainer haben dort ihre üblichen Übungen mit den Seehunden gemacht, bei denen sie die Tiere untersuchen und auf eventuelle Behandlungen (z.B. Augentropfen) vorbereiten können. Die gleiche Frau von den Koalas hat dazu ein paar Worte gesagt. Vor der Show hatten wir uns die Seehunde von einer Unterwasserscheibe aus angeguckt und nach der Show sind wir noch zu den Pinguinen gegangen. Das waren die Little Penguins, die wir auch schon auf Philip Island und in St Kilda gesehen haben.

Als nächstes haben wir die Elefanten, das Schmetterlingshaus, die Lemure, die Gorillas, ein Nilpferd, die Orang-Utan Präsentation und weitere Affen besucht, bevor wir zur Meerkat Präsentation beim Erdmännchengehege angekommen sind. Uns ist aufgefallen, dass der Zoo echt schön gestaltet ist und die Gehege sehr groß und authentisch sind. Der Melbourne Zoo ist übrigens der älteste Zoo Australiens und als wir dort waren, gab es viele Baustellen für neue, schönere Gehege. Find ich toll!

Während der Erdmännchenpräsentation haben wir unsere Nudeln zu Mittag gegessen und den kleinen Tierchen beim Kampf um eine Karotte zugeschaut. Einer war echt besitzergreifend und hat jeden angefaucht, der der Karotte zu nahe kam :D

Auf unserem weiteren Weg durch den Zoo haben wir mal wieder einen Brush-Turkey gesehen (die es ja in Queensland haufenweise gibt) und uns als Schildkröten verkleidet, bevor wir zur Tiger Presentation gelaufen sind. Dort war gerade Indrah, das Tigerweibchen, im Außengehege. Sie wurde zum Fressen in einen Nebenraum gelockt, dann hat eine Pflegerin außen etwas Gras mit neuen Gerüchen verteilt und schließlich kam das Tigermännchen raus. Der sah wirklich prächtig aus! Tolles Tier. Die Tiger haben ein beheiztes Bett im Außengehege und ein paar Meter davon entfernt ist eine Glasscheibe, wo man als Besucher reingucken kann. So kann man tolle Fotos von Nahem machen, wenn ein Tiger auf diesem Bett liegt.

Nach den Tigern haben wir die Red Pandas angeschaut, sind einmal durch den japanischen Garten gelaufen und haben schließlich nochmal ein paar Minuten im Schmetterlingshaus verbracht (so viele Schmetterlinge!!), bevor es um 3 Uhr zur Vorstellung der Elefanten ging. Der Pfleger dort war sehr nett und hat uns viele Dinge über die Elefanten des Zoos erzählt. Die verschiedenen Charaktere, wie er sie unterscheiden kann, die Familienbande und was mit dem kleinen Sohn passiert, wenn er zu alt ist, um ein Mitglied des Weibchenrudels zu sein. War echt cool.

Die Elefanten waren die letzte Präsentation des Tages und wir hatten inzwischen auch so ziemlich alles gesehen, sodass wir uns auf den Rückweg gemacht haben. Dabei sind wir nochmal bei den Orang-Utans vorbeigekommen, wo ein Junges großen Spaß mit einem Ball hatte und viele Purzelbäume gemacht hat. Das sah richtig witzig und fröhlich aus :D

Beim Orang-Utan Gehege gab es außerdem den Zoopermarket, eine Station, wo man verschiedene Produkte scannen und schauen konnte, ob nicht deklariertes Palmöl drin ist. Die Palmölplantagen zerstören ja den Lebensraum der Orang-Utans, genauso wie der Tiger oder anderer Tiere im Dschungel, sodass der Zoo darauf aufmerksam machen will. Andi haben TimTams interessiert und leider ist dort tatsächlich Palmöl drin. Jetzt hätten wir eine E-Mail an Arnott’s (die Produktionsfirma von TimTams) schreiben und sagen können, dass sie das in Zukunft auf die Packung schreiben sollen. Das haben wir dann aber doch nicht gemacht, wir werden ja so bald keine TimTams mehr kaufen. Es ist aber schon krass, weil die Frau uns in der Orang-Utan Präsentation vorher gesagt hat, dass die Affen in freier Wildbahn schon fast ausgestorben sind und es nur noch 3000 Tiere oder so gibt. Das ist echt wenig und sie meinte, dass Orang-Utans in 10 Jahren ausgestorben sein können. Ziemlich traurig.

Unsere letzten Stationen im Zoo waren die Giraffen, das Schnabeltier, das Reptilienhaus und die afrikanischen Wildhunde. Dann ging es wieder zur Bahn, wo wir unsere üblichen 45 Minuten heim gebraucht haben. Abends haben wir unsere Reste gegessen (gebratener Reis mit Olivenöl und Kräutern oder mit Curry, Apfelmus, Brot mit Pesto, Avocado und Käse), was irgendwie sehr zusammengemixt und deshalb etwas seltsam war. Aber geschmeckt hat’s trotzdem und außerdem gab es noch 2 Flaschen Wein dazu, weil die schon geöffnet waren und noch weg mussten. Zwei weitere Pinot Gris hatten wir noch, aber die haben wir beim besten Willen nicht mehr geschafft. Unser Gastgeber würde sich drüber freuen :D

Danach haben wir schonmal unsere Sachen soweit gepackt wie es ging und nochmal mit den Familien telefoniert. Dann ging es ins Bett. Unser letzter Abend in Australien war also nicht besonders spektakulär, aber gemütlich und der Tag insgesamt war sehr schön. Ich hätte nichts anders machen wollen.

Am nächsten Tag, dem 18.05., hieß es erstmal ausschlafen. Der Tag würde mit unserem abendlichen Flug noch sehr lang werden und wir wollten nicht gleich mega müde sein. Nach unserem Frühstück, einer gemütlichen Dusche und weiterem Packen, sind wir nochmal vor nach Sunshine gelaufen. Dort haben wir das Päckchen mit dem Laptop aufgegeben, den ich von Luke geliehen hatte und der wieder zurück nach Sydney sollte. Außerdem haben wir unsere Bankaccounts aufgelöst und ich hab nochmal Kontaktlinsenflüssigkeit gekauft. Dann sind wir noch ein bisschen durch die Shops geschlendert und schließlich zurück zur Unterkunft gelaufen. Da heute kein anderer Gast kommen sollte, konnten wir auschecken wann wir wollten. Das war echt gut.

Um halb 4 haben wir ein Uber bestellt, das uns zum Flughafen bringen sollte. Wir hatten schon online eingecheckt und mussten nur 1,5 Stunden vorher da sein. Unser Flug ging um 18:00 Uhr und wir haben natürlich etwas Puffer eingeplant. Das hat sich gleich am Anfang als gute Idee erwiesen, denn unser erster Uber-Fahrer ist einfach abgehauen. Andi war draußen und hat gesagt wir holen nur kurz das Gepäck und als wir wieder rauskamen, war er weg. Die App sagte uns, er musste leider canceln und das ärgerlichste war, dass uns dafür auch noch 10$ pauschal abgezogen wurden, weil der Fahrer anscheinend irgendeinen Grund angegeben hat, bei dem wir Schuld für seine Absage waren. Andi meinte er hatte keinen Bock, weil er schon bei der Begrüßung mega unfreundlich war. Wenigstens haben wir die 10$ in Form eines Gutscheins wieder rausholen können, nachdem sich Andi über die App beschwert hat. In dem Moment hat uns das aber nicht geholfen und wir mussten einen neuen Fahrer bestellen. Gott sei Dank ist Melbourne groß und es waren viele Fahrer unterwegs, sodass innerhalb von 5 Minuten ein anderer bei uns war. Der war dafür umso netter und hat uns direkt zum Terminal 2 gefahren. Dort konnten wir ohne Schlange beim Online Check-In Schalter unser Gepäck abgeben und dann nochmal eine Kleinigkeit bei McDonald’s essen, bevor wir durch die Security gelaufen sind. Am Gate haben wir dann unsere letzten Dollar-Münzen in Schokolade investiert und mussten dann gar nicht mehr lang warten, bis es schon ans Boarding ging.

Kaum zu glauben, dass unsere Zeit in Australien jetzt tatsächlich vorbei ist! Man kann das in dem Moment irgendwie gar nicht so richtig realisieren. Wir sind in den letzten Monaten recht oft geflogen und das war jetzt halt einfach ein weiterer Flug. Aber er würde uns 8 Stunden weit von Australien weg bringen und so bald werden wir wahrscheinlich nicht dorthin zurückkehren. Wir hatten eine unglaublich tolle Zeit, wir haben so viele nette Menschen kennengelernt und wir haben uns denke ich beide verändert und weiterentwickelt. Man lernt auf so einer Reise so viele Dinge, die einem erstmal gar nicht bewusst sind, die man aber später auf jeden Fall positiv nutzen kann. Wir sind beide bestimmt offener gegenüber Menschen und Situationen geworden und wir hoffen, dass wir die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Australier zurück nach Deutschland nehmen können. Natürlich haben wir auch unser Englisch enorm verbessert und gerade ich muss sagen, dass ich sämtliche Angst, mich auf Englisch zu unterhalten, verloren habe. Ich hoffe das kann ich beibehalten und auch auf andere Sprachen übertragen. Wir müssen auf jeden Fall weiterhin das Englische mit Filmen und Nachrichten üben, wobei die meisten Filme mit dem amerikanischen Englisch für mich doch noch oft schwer zu verstehen sind. Ich hab mich wohl zu stark an den australischen Slang gewöhnt :D

Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass wir diese Reise gemacht haben und ich bin auch sehr froh, dass ich sie mit meinem lieben Andi machen konnte. Ich glaube für so eine lange Zeit hätte ich es mit niemand anderem auf so engem Raum wie einem Auto ausgehalten. Insgesamt bin ich sehr zufrieden, wie wir uns organisiert haben und auf welcher Route wir Australien erkundet haben. Bis auf die letzten wirklich sehr kalten Wochen, hätte ich nichts anders gemacht. Es war perfekt.

Und jetzt freuen wir uns auf das Abenteuer Asien und die letzten Wochen unserer großen Reise!