KL Sightseeing Fortsetzung

An unserem zweiten Tag in KL haben wir so viele verschiedene Sachen gemacht, dass ich gar keine schöne, passende Überschrift für diesen Eintrag finden konnte. Aber die Überschrift ist ja nicht das Wichtigste, also erzähle ich einfach mal J :

Nach dem Frühstück im Hotel sind wir gleich zur Masjid Jamek gelaufen, jener ältesten Moschee der Stadt, die wir gestern schon von einer Brücke aus gesehen hatten und die wir gern mal von innen sehen wollten. Leider hatten wir etwas Pech und die Moschee war für alle Besucher wegen Bauarbeiten geschlossen.

Für den Weg zur nächsten Attraktion hätten sich öffentliche Verkehrsmittel nicht gelohnt, sodass wir gleich nochmal 1,5 km gelaufen sind. Als wir an der National Mosque ankamen, hatten wir also schon etwas mehr als 3 km Fußweg hinter uns. Die Moschee war diesmal wenigstens nicht geschlossen und wir konnten uns drinnen etwas umschauen. Sowohl ich als auch Andi mussten allerdings eine schicke lila Robe ausleihen, um uns zu verhüllen. Bei mir war das klar, aber Andi hatte eine kurze Hose an, sodass das auch bei ihm nötig war. In dem Outfit sah er schon irgendwie aus wie aus dem Koran entsprungen :D

Die Moschee an sich war ganz hübsch, aber die neuartige Bauweise mit dem vielgelobten „Umbrella“-Dach fand ich nicht ganz so ansprechend und ohne Menschen sahen die Vorplätze und der Gebetsraum ziemlich verlassen aus. An sich war es aber cool, mal eine Moschee von innen gesehen zu haben und es standen auch einige interessante Infotafeln herum.

Nach dem Besuch der Moschee sind wir Richtung botanischer Garten gelaufen, der nicht weit entfernt lag. Wir hatten uns überlegt in den benachbarten Bird Park zu gehen, es dann aber doch nicht gemacht. Vögel sind zwar schön anzuschauen, aber inzwischen hatten wir Kakadus, Lorikeets und Co. ja auch schon oft in der freien Natur gesehen, sodass wir sie nicht nochmal in einem Park anschauen mussten. Stattdessen sind wir etwas im botanischen Garten rumgelaufen und haben uns den Hibiskus- und Orchideengarten angeschaut. Der Hibiskus ist übrigens die Nationalblume Malaysias.

Die Gärten waren wirklich schön und strahlten eine idyllische ruhige Atmosphäre aus. Schade, dass die Beschilderung der Wege so schlecht war, dass wir nie wussten wo wir waren und einmal sogar im Kreis gelaufen sind. Auch die anderen Teile des Gartens haben wir irgendwie nicht gefunden.

Letztendlich wollten wir weiter zu den Petronas Towers, wobei wir entweder mit dem Zug oder dem kostenlosen Bus fahren wollten, von dem uns der Typ im Visitor Centre erzählt hat. Leider haben wir das mit dem Bus überhaupt nicht auf die Reihe gekriegt, weil wir nirgendwo weitere Informationen dazu gefunden haben. Auf den weiten Weg zu Fuß zur Zugstation hatten wir allerdings auch keine Lust, weil es inzwischen echt richtig heiß und schwül war und unsere Füße schon plattgelatscht. Zufälligerweise sind wir an einer Bushaltestelle auf dem Weg an einem Taxi vorbeigekommen, das uns natürlich gern zu den Zwillingstürmen bringen wollte. Für 30 RM kam uns das etwas überteuert vor, aber weil alles andere auch keine Lösung war, haben wir uns in das kühle Taxi gesetzt und uns direkt vor die Tür des Shoppingcenters fahren lassen, das sich am Fuße der Petronas Towers befindet. Das bisschen Luxus hat gut getan!

Durch das Shoppingcenter sind wir dann einmal durchgelaufen und auf der anderen Seite wieder raus. Dort befindet sich der KLCC Park, von dem aus man einen schönen Blick auf die Türme hat. Die Petronas Towers sind die höchsten Zwillingstürme der Welt und werden von der höchsten Glasbrücke verbunden. Sie sind ein Wahrzeichen der Stadt und ich fand sie eigentlich ganz hübsch anzusehen. Besonders beeindruckt haben sie mich nicht, weil wir inzwischen schon einige höhere Gebäude gesehen hatten, aber trotzdem sahen sie cool aus. Der Park war auch ganz schön und vor allem der Symphony Lake mit seinen wechselnden Springbrunnen war toll.

Inzwischen hatten wir Hunger und im Shopping Centre gab es natürlich einen Food Court, sodass wir uns dort was zu essen geholt haben. Dazu gab es einen riesigen Smoothie von Boost für jeden von uns – leeeecker! Mit 2 bis 3 Euro pro Becher kann man sich den hier durchaus leisten.

Danach ging es zu Fuß zum MaTiC, dem Malaysia Tourism Centre. Dort sollte es um 3 Uhr eine Cultural Show geben, die wir uns gern anschauen wollten. Da wir die genaue Adresse des Centers nicht kannten und kein Internet hatten, mussten wir uns mit der nicht maßstabsgetreuen Papierkarte zufrieden geben, aber nach ein bisschen suchen haben wir unser Ziel gefunden. Die Mitarbeiter im Center waren sehr nett und wir haben gleich die richtige Tür zum Auftrittsraum gefunden. Leider war ziemlich viel los und alle Sitze waren schon besetzt, sodass wir uns auf die Treppe setzen mussten. Plötzlich sind allerdings zwei Asiaten aufgestanden und haben uns ihre Plätze angeboten, sodass wir doch die bequemen Sessel nutzen konnten. Ich glaube die beiden wollten auf der Treppe sitzen, damit sie näher an ihren Freunden waren, die in einer anderen Reihe saßen. Gut für uns!

Die Show hatte schon angefangen und der Moderator sprach als wir reinkamen, obwohl es erst 10 vor 3 war. Das fand ich ein bisschen schade, aber vielleicht dachten sie einfach, dass sowieso keine Leute mehr im Saal Platz hatten. Die Show war so aufgebaut: die Hintergrundgeschichte war, dass ein Prinz mit seinen Gefolgsleuten auf eine Reise aufbricht, um die Antwort auf eine rätselhafte Frage zu finden (weiß leider nichts genaues, weil wir den Anfang wie gesagt nicht mitbekommen haben). Auf dieser Reise trifft er auf viele verschiedene Nationen und Kulturen. Die National Dance Crew des Centers hat schließlich mit landestypischer Musik und Tänzen diese Kulturen verkörpert. Der Bezug auf Malaysia war dadurch hergestellt, dass all diese Kulturen in Malaysia gelebt werden und Teil des Landes sind. Das war echt cool! Die Tänzer waren richtig gut, die Outfits fantastisch und es hat richtig Spaß gemacht zuzuschauen. Es war auch toll die Unterschiede in den Bewegungen zwischen chinesischen, indischen oder indigenen Tänzen zu sehen. Zu jedem Tanz wurde übrigens auch eine kurze Erklärung zur Herkunft und zum Zweck auf einem Bildschirm eingeblendet, sodass man auch die Hintergrundinfos hatte. Echt gut gemacht!

Am Ende der Show gab es noch ein Mitmachlied, wo alle auf die Bühne kommen sollten. Wir hätten gern mitgemacht, wollten aber nicht unsere Wertsachen auf den Sitzplätzen zurücklassen. Danach hat der Moderator noch ein kleines Spielchen gespielt und die Leute gefragt wo sie herkommen, damit er auf ihrer Sprache Hallo sagen kann. Der Großteil der Besucher kam aus Korea und da das wohl öfter so ist, war dieser Gruß kein Problem für ihn. Er konnte sogar Hallo zu einer Frau aus Kenia sagen und zu einer aus Sambia. Nur als er uns entdeckte, fiel ihm das deutsche Wort nicht ein. Irgendjemand aus der Tanzcrew hinter ihm auf der Bühne musste es ihm einflüstern, dann hat er „Guten Tag“ gesagt. Das war witzig :D

Zum Schluss konnten wir noch Fotos mit den Tänzern machen und weil wir aufgefallen sind (wir waren wirklich die einzigen westlichen Gesichter in dem Raum!!), hat der Moderator uns zuerst auf die Bühne gebeten, um ein Foto zu machen. Das war auch nochmal witzig :D

Nach der Show haben wir uns wieder auf den Weg gemacht und sind nochmal einen Kilometer oder so zum KL Tower gelaufen. Dort wollten wir hochfahren und uns die Stadt von oben ansehen. Der Tower selbst liegt schon auf einer kleinen Erhöhung, sodass für die faulen Touristen ein kostenloser Shuttle vom Fuße des Hügels zum Tower angeboten wird. Wir waren faul. Also haben wir auf den nächsten Shuttle gewartet, der nach ein paar Minuten kam.

Am Tower angekommen haben wir für ungefähr 50 RM pro Person ein Ticket für die untere Aussichtsplattform gekauft. Diese ist umschlossen und durch die mit Pfeilern durchzogenen Glasscheiben hat man keine so gute Sicht auf die Stadt wie auf der oberen Plattform unter freiem Himmel. Allerdings hätte diese doppelt so viel gekostet und so haben wir uns mit der unteren zufrieden gegeben. Nach einer ewig langen Aufzugsfahrt nach oben (hier wird nicht mit Sprüchen wie „In nur 8 Sekunden in den 100. Stock“ geworben) konnten wir schließlich Kuala Lumpur von oben anschauen. Leider war alles etwas dunstig, aber die Sicht trotzdem noch gut genug. Inzwischen kannten wir uns in der Stadt ja auch schon etwas aus und wir haben ein paar Gebäude wiedererkannt. Das war cool, aber ansonsten bietet die Stadt jetzt keinen besonders hübschen Anblick. Alles ziemlich eintönig und grau. Ich fand es nur cool, dass man so viele Hügel in der Umgebung erkennen konnte. Das erwartet man gar nicht, wenn man nur die Innenstadt besucht.

Nach einer Weile haben wir bemerkt, dass sich eine Wolkenfront nähert, die verdächtig nach Regen aussah. Regen hatten wir ja gestern schon mitbekommen und wir hatten keine Lust, auf dem Heimweg von so einem Regenschauer überrascht zu werden. Also sind wir wieder nach unten und dann mit dem Shuttle zurück zum Fuß des Hügels gefahren. Als wir im Auto saßen, hat es schon angefangen zu tröpfeln. Da wir heimlaufen wollten (öffentliche hätten sich mal wieder nicht gelohnt), haben wir nur gehofft, dass der Regen nicht schlimmer wird. Wurde er Gott sei Dank auch nicht und wir kamen einigermaßen trocken im Hotel an.

Nach einer kurzen Erholungspause sind wir nochmal losgezogen und haben uns was zu essen gesucht. Gestern hatten wir in der Nachbarschaft eine Straße entdeckt, die voll von Restaurants und Buden war, und heute wollten wir dort essen gehen. Es gab chinesisch, thailändisch, europäisch und malaysisch, aber im Prinzip hatten alle Garküchen das gleiche. Also haben wir uns einfach irgendwo reingesetzt, wo kein Durian-Stand gegenüber war. Durian ist diese Stinkfrucht und die gibt es hier wirklich überall. Allein in dieser Fressstraße gab es bestimmt 10 Durian-Stände! Und es stinkt! Keine Ahnung, wer sowas freiwillig essen will. Vor einiger Zeit hatte Basti, der Freund meiner Schwester, mal ein paar Durian-Kekse aus Malaysia mitgebracht und die haben schon eklig geschmeckt. Wie muss dann die pure Frucht sein!? Auf jeden Fall haben wir ein Restaurant gefunden, das nicht in einem stinkigen Wind lag und konnten dort gut essen. Es war auch wieder recht günstig.

Nach dem Essen sind wir wieder ins Hotel und haben noch ein paar Sachen gepackt. Am nächsten Morgen mussten wir nämlich schon um 6 zum Flughafen losfahren und dementsprechend früh aufstehen. Leider hat der Schlaf natürlich nicht gereicht und wir waren ganz schön fertig am nächsten Tag. Vom Hotel haben wir noch ein kleines Frühstück mit einem Sandwich und einem Apfel bekommen, weil wir das angefragt haben und dann ging es auch schon los. Unser Transport war ein Grab-Taxi, das das Hotel für uns über die App bestellt hat. Das kostet für die einstündige Fahrt zum Flughafen (der liegt 60 km außerhalb der Stadt!) gerade mal 70 RM, wobei der normale Taxifahrer vom Vortag uns die Fahrt für 150 RM angeboten hat. Es gibt auch einen Expresszug, aber der kostet auch schon 55 RM pro Person und wir müssten erst noch zur KL Sentral-Station kommen, wo der losfährt. Also war Grab eine echt gute Möglichkeit.

Der Fahrer war gut und wir sind sogar noch vor 7 am Flughafen angekommen. Unser Flug sollte um 9:15 Uhr gehen, sodass wir genügend Zeit für alles hatten. Wir konnten sogar noch eine Runde durch den Regenwald-Innenhof des Flughafens drehen und einen Smoothie bzw. Kaffee trinken. Pünktlich startete schließlich unser Flug und brachte uns nach Thailand. Dort würde die pure Erholung auf uns warten, was wir nach den anstrengenden Tagen in den großen Städten auch wirklich brauchen konnten. Wie es uns auf Koh Samui ergeht, berichte ich im nächsten Eintrag :)

Masjid Jamek

Ein Platz in KL

Im Innern der National Mosque

National Mosque

Das Umbrella Dach

Gebetsraum

Weiträumige Halle

Ich im lila Dress

Andi im lila Dress

Wir vor dem Gebetsraum

Wir in der Halle

Andi im botanischen Garten

Ich im botanischen Garten

Hibiskus-Brunnen im Hibiskus-Garten

Hibiskus

Nochmal ein Hibiskus

Weg zum Orchideengarten

Im Orchideengarten

Blick auf die Stadt mit dem KL Tower und den Petronas Towers

Orchideengang

Bunte Orchideen

Andi mit Orchideen

Hübsches Bild vom Andi

Gut, dass es Piktogramme gibt :D

Den Katzen macht die Hitze zu schaffen :D

Shopping Centre bei den Petronas Towers

Symphony Lake

Nochmal der Symphony Lake

Die Zwillingstürme

Wir vor den Türmen

Mittagessen im Food Court

Andi vor dem MaTiC

Cultural Show









Wir mit den Tänzern

Bushaltestelle für den Shuttle zum KL Tower

Aussicht von oben

Die National Mosque

Ich mit dem KL Tower

Die Petronas Towers

Selfie mit den Zwillingstürmen

Andi mit dem "Fernsehtum Tower Berlin"

Palast

Blick zur Wolkenfront

Blick auf die Stadt

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Aussicht mit Pfeilern

Abendessen in unserem Viertel

Flughafen Kuala Lumpur

Ein Stückchen Regenwald

Original aus dem Dschungel hierher verpflanzt

Grüne Oase inmitten der Flughafengates

Auf der Startbahn

Wir erheben uns über die grüne Landschaft

Tschüss Malaysia


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