Die letzten Tage in Adelaide

Am Mittwoch, dem 15.03., sind wir wie am Vortag um 7 aufgestanden und haben mit unseren Familien geskypt bzw. telefoniert, bevor wir um viertel vor 10 in die Stadt aufgebrochen sind.
Diesmal haben wir nicht das park&ride genutzt, sondern haben in einem Parkhaus an der North Terrace geparkt, damit wir später schneller wieder aus der Stadt draußen sind. Die Preise des Parkhauses hab ich vorher extra im Internet nachgeschaut, was ich mir letztendlich auch sparen hätte können, weil die tatsächlichen Preise viel höher waren. Was für ein Beschiss. Aber wir hatten keine Zeit einen anderen Parkplatz zu suchen und so haben wir uns halt trotzdem da reingestellt.

Vom Parkhaus sind wir rüber in die Art Gallery gegangen, wo zufällig um 11 eine kostenlose Führung startete, bei der wir uns gleich anschließen konnten. Der nette Mann hat uns dann 1 Stunde lang ein bisschen rumgeführt und interessante Geschichten zu einigen Gemälden der Sammlung erzählt. Wie immer eigentlich bei solchen Führungen :D Diesmal haben wir uns hauptsächlich australische Kunst seit 1850 angeschaut, wobei wir ein paar sehr schöne Bilder gesehen haben. Auch aus Deutschland eingewanderte Künstler waren dabei.

Danach haben wir uns eine Videoinstallation in der modernen Abteilung angeschaut, die uns sowohl vom Guide als auch schon von der Frau am Empfang empfohlen wurde. Die Installation hieß „Red“ und die berühmte australische Schauspielerin Kate Blanchett spielte die Hauptrolle. Inhaltlich ging es darum, dass ein Mann von einer Frau dominiert wird, wobei das Ganze von den Paarungsriten einer weiblichen Redback-Spider inspiriert war. Diese tötet ihren Spinnenmann nach der Paarung und hängt ihn in ihrem Netz auf. Die Videoinstallation war also, wir man sich vielleicht schon vorstellen kann, äußerst verstörend und nichts für schwache Gemüter. Es gab seltsamen Tanz, gruselige Mimiken, Nahaufnahmen von Spinnen sowie plötzliche laute Töne und Musik, sodass das Video für mich eher wie ein Horrorfilm anmutete. Aus Interesse hab ich mir das Video vollständig angeschaut (ca. 10 Minuten), aber Andi wollte lieber andere Sachen anschauen und ist weitergegangen. Verdenken kann ich es ihm nicht!

Nach einem kurzen Ausflug in die asiatische und islamische Abteilung, die sehr interessant anzuschauen waren, sind wir zurück zur australischen Kunst mit modernen Gemälden. Dort gab es die Memento Mori Gallery, wo wir erneut einige sehr verstörende Kunstwerke gesehen haben. Das war irgendwie alles etwas komisch.

Um 1 haben wir die Art Gallery schließlich wieder verlassen und sind zurück zum Parkhaus gelaufen. Als Fazit kann man sagen, dass wir noch nie eine Gallery mit so grundsätzlich unterschiedlichen Bildern gesehen haben. Einige so schön, friedlich und elegant und andere so gruselig und abstoßend. Insgesamt hat sich der Besuch aber auf jeden Fall gelohnt und er wird wohl nicht so schnell vergessen werden.

Im Parkhaus haben wir dann statt der im Internet versprochenen 13$, 21$ gezahlt, was echt viel für 2,5 Stunden parken ist. Aber was soll’s. Nach einer halben Stunde Fahrt sind wir in Glenelg angekommen, einem beliebten Strandvorort in Adelaide. Dort haben wir uns mit Jesse getroffen, der direkt von seinem Unterricht dorthin gekommen ist. Wir sind ein Stück an der Promenade entlanggelaufen und haben die ruhige Atmosphäre bewundert. An einem Mittwoch Nachmittag ist nicht viel los, auch wenn man sich gut vorstellen kann, dass der zentrale Platz und der Strand am Wochenende gut bevölkert ist.

Andi und ich hatten schon im Auto unsere Mittagsandwiches gegessen, sodass wir jetzt Lust auf eine Nachspeise hatten. Also haben wir uns alle drei ein Eis im Cold Rock gekauft, weil Jesse meinte, dass es dort das beste gibt. Man kann sich verschiedene Sorten und dazu noch alle möglichen Süßigkeiten aussuchen, die dann ins Eis geknetet werden. Ähnlich zum McFlurry bei McDonald’s. Ich hatte Raspberry Sorbet und Donut Eis mit Freckles (diese Schokotaler mit Zuckerkügelchen), Andi hatte weiße Schokolade und Cookies’n’Cream mit KitKat und Jesse Bubble Gum, Mint und Cookies’n’Cream mit Mini M&Ms, Sour Worms und Oreo. Echt verrückte Sachen kann man da machen und das Eis war auch noch lecker.

Mit unseren Kreationen sind wir zum Strand gegangen, haben uns niedergelegt und geratscht. Später sind wir ein bisschen ins Wasser und haben Ball gespielt. Das Meer war diesmal nicht so warm wie das letzte Mal, aber das war nicht schlimm, weil es draußen so heiß war, dass das Wasser schön erfrischend wirkte.

Um 3 musste Jesse leider schon wieder los, weil er nachher wieder Arbeit hatte. Andi und ich sind noch bis 4 geblieben und dann heim. Um 6 wollten wir dann nochmal ins F45, weil es uns das letzte Mal ja ganz gut gefallen hat und der Muskelkater inzwischen auch wieder weg war. Diesmal war es kein Gewichtetraining, sondern Cardio als Partnerwork und das war echt anstrengend. Hat uns einiges abverlangt, aber hat auch wieder Spaß gemacht. Leider hat sich der Andi etwas überanstrengt und war am Ende ziemlich bleich und schwach auf den Beinen. Da hieß es schnell heim und Zucker zu sich nehmen.

Als Abendessen gab es dann mal wieder Seafood. Oysters mit Barbecue-Sauce und Speck als Vorspeise und Reis mit Prawn-Sauce als Hauptspeise. Die Austern haben mir besser geschmeckt als pur und Andi fand sie sowieso lecker. Die Garnelensauce war hammermäßig und hat richtig lecker geschmeckt. Nach dem Essen haben wir geduscht und dann hab ich noch etwas Blog gemacht während die Jungs Fifa gespielt haben. Gemütlicher Abend.

Am nächsten Tag sind wir um 9 aufgestanden und haben gleich nach dem Frühstück eine Dolphin Cruise in Port Adelaide gebucht. Die hat uns der Jesse empfohlen und er hatte auch noch so einen 2 für 1-Gutschein. Aber auch so hat die Cruise pro Person nur 8$ gekostet, was für eine 2-stündige Bootstour ja spottbillig ist. Sogar die Lunch oder Dinner Cruise mit Essen hätte nur 20$ pro Person gekostet. Wir haben das bisher nur ab 50$ oder so gesehen. Echt günstig.

Jesse ist heute nicht zur Schule gegangen, weil es wohl irgendeinen Grund gab, dass sich das heute nicht lohnt. Jedenfalls konnte er so mit uns zur Cruise, wobei er mit dem Radl nach Port Adelaide gefahren ist und wir mit dem Auto. Wir hatten nur unser Auto zur Verfügung und wir haben ja nur 2 Sitze.

Um 12 ging die Schifffahrt dann los, wir saßen draußen in der Sonne und haben uns den Hafen, verschiedene Brücken, große Containerverladestationen, Mangrovenufer und das Wasser angeguckt. Leider haben wir keine Delfine gesehen und irgendwann kurz bevor wir zum Meer kamen, sind wir wieder umgedreht und die Wasserstraße nach Port Adelaide zurückgefahren. Auf der Rückfahrt war es dann auf einmal auch echt kalt, weil der Wind so stark war und die Sonne hinter Wolken verschwunden. Es war ziemlich schade, dass wir keine Delfine gesehen haben, vor allem, weil das wohl sehr ungewöhnlich ist. Aber naja, ändern kann man’s nicht und die Schifffahrt an sich war ja auch ganz nett.

Nachdem wir wieder zu Hause waren, hab ich etwas Blog gemacht und Jesse und Andi sind zu Krispy Kreme gefahren und haben Donuts geholt. Das sind laut Jesse die besten Donuts der Welt und er hat gleich welche für die ganze Familie mitgebracht. Ich hab einen Schokomudcake-Donut und einen mit Schokoüberzug bekommen, wobei der Andi einen Cookies’n’Cream und einen Mandel-Vanillecreme ausgesucht hat. Wir haben aber alles geteilt und so mehrere Sorten probieren können. Die Donuts waren echt gut! Einen haben wir gleich gegessen und einen als Nachspeise nach dem Abendessen aufgehoben.

Da heute unser letzter Tag bei der Familie war, sind wir abends essen gegangen. Lisa, Patrick, Maddy und Jesse waren dabei. Ethan war leider schon am Morgen für ein Surfwochenende weggefahren und Isaac war krank. Als Restaurant haben wir uns das ausgesucht, in dem Jesse arbeitet und das laut ihm sehr gut sein soll. Die Atmosphäre war auf jeden Fall sehr schön und die Aussicht auf einen See und die untergehende Sonne traumhaft. Vor dem Essen haben wir uns an der Salat- und Gemüsebar bedient, die bei jedem Hauptgericht gratis dabei ist. Jesse meinte, dass die echt schlecht ist, aber Andi hat es supergut geschmeckt und auch ich fand es lecker. Als Hauptgericht hatte ich Spinat-Ricotta-Ravioli mit Pestosauce, Paprika und Parmesan und Andi hat Stir Fried Rice genommen, weil Jesse meinte, dass heute der beste Asiakoch da ist. Das Essen war unglaublich lecker und wir haben uns nebenbei nett unterhalten. Es war eine schöne Idee essen zu gehen und wir haben uns natürlich sehr über die Einladung gefreut.

Nachdem wir wieder daheim angekommen sind, gab es die Donutnachspeise und danach sind Jesse, Andi und ich die Facebook Messenger Nachrichten von Andi durchgegangen, um seine Englisch-Fehler bzw. Jesses deutsche Aussprache zu verbessern. Jesse hat mit einer App angefangen deutsch zu lernen, aber bisher immer nur geschrieben und wusste deshalb gar nicht, wie man die Wörter eigentlich ausspricht. War ganz witzig am Anfang, aber innerhalb der paar Tage, die wir bei ihm zu Besuch waren, hat er sich schon deutlich verbessert. Es war auch gut, mal von einem Muttersprachler Englischtipps zu bekommen, weil unsere Lehrer daheim Englisch ja selbst nur gelernt haben. Manchmal fiel es ihm schwer Grammatik zu erklären und ein paar Mal fand er Andis Sprache zu hochgestochen, aber ich denke es ist besser wir können richtig englisch sprechen als nur den australischen Slang. Davon haben wir bei den Normans außerordentlich viel mitbekommen, weil es den Jungs Spaß gemacht hat, uns die unnötigsten Worte zu lehren. War aber auch cool.


Irgendwann waren wir ziemlich müde und sind ins Bett gegangen. Am nächsten Morgen sind wir um 9 aufgestanden, haben gefrühstückt und unser ganzes Zeug wieder im Auto verstaut. Eigentlich wollten wir mit unserer Abreise warten bis Jesse wieder von der Schule zurück ist, damit wir uns gescheid verabschieden können, aber das hat sich erledigt, weil er heute wieder nicht zum Unterricht gegangen ist. Von den anderen Familienmitgliedern hatten wir uns gestern schon verabschiedet, weil die heute ja alle wieder arbeiten gegangen sind und schon weg waren, als wir aufgestanden sind. Maddy hat uns sogar noch Snackboxen mit Äpfeln, Müsliriegeln und selbstgebackenen Keksen hergerichtet und morgens vor unsere Tür gestellt. Das war so lieb! Die ganze Familie war einfach lieb und nett zu uns und wir werden die Zeit dort auf jeden Fall vermissen. Gerade Jesse hat uns ja sehr viel Zeit geopfert und ständig was mit uns gemacht, sodass wir uns sehr willkommen gefühlt haben. Es war schon ein trauriger Moment, als wir um halb 2 schließlich im Auto saßen und weggefahren sind. Aber das Gute ist: zumindest Jesse werden wir spätestens in einem Jahr dann in unserer Heimat wiedersehen und darauf freuen wir uns jetzt schon :)

The Art Gallery of South Australia

Huebsche Architektur im Inneren der Gallery

Aborigene-Kunst auf Rinde

Bild mit Kuehen, die anscheinend ungewoehnlich detailliert gemalt sind -> Kuenstler  mag Kuehe

Unglaublich schoenes, idyllisches Bild

Hier ein Bild aus dem australischen Impressionismus (wenn ich mich nicht taeusche)

Noch mehr Aborigene-Kunst

Verwirrende Schnitte in Papier

Ein Buddha aus modernen Dingen

Islamische Kunst

Bild aus der modernen Abteillung

Aufgehaengte Pferde

Schoene silberne Becher

Da sind kleine Kaengurus drauf

In der Art Gallery gibt es nicht nur Bilder

In Glenelg am Strand

Glenelg Beach

Der Hauptplatz in Glenelg

Huebsche Palmen, richtiges Urlaubsfeeling

Ein Memorial darf auch nicht fehlen

Eis holen im Cold Rock

Dolphin Cruise am naechsten Tag

Blick auf Port Adelaide und den Leuchtturm

Unter der Bruecke fahren wir gleich durch

Schwere Geschuetze am Ufer

Blick auf die grossen Schiffe

Industrieanlagen am Ufer

Ganz  nah fahren wir an dem riesigen Schiff vorbei

Vor uns faehrt noch so ein Ungetuem

Mangroven am Ufer

Andi und Jesse essen Pommes - hinter ihnen der Captain ;)

Blick aufs Wasser

Wir drei auf dem Schiff. Es war ganz schoen windig!

Auf der Rueckfahrt

Ein blinder Passagier

Leuchtturm in Port Adelaide vom Land aus

Eindruck von Port Adelaide

Suesse Haeuser und gruene Strassen in Port Adelaide

Abends im Restaurant

Wir beim Essen

Aussicht aus dem Fenster

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